Diese berühmte Kurzgeschichte spielt einfach einmal durch, was passiert, wenn jemand die Zuordnung von Wortbezeichnung und Wortbedeutung ändert.
Man kann an dieser Geschichte sehr schön die Grundgedanken der Sprachtheorie von Ferdinand de Saussure erkennen und aufzeigen.
- De Saussure hat gesagt, dass das Verhältnis von Bezeichnung und Bezeichnetem, also Wort und Sache, willkürlich
ist.
- In der Geschichte "Ein Tisch ist ein Tisch" wird genau das durchgespielt.
- Das Einzige, woran der alte Mann nicht gedacht hat, ist der zweite Aspekt, der auch beachtet werden muss: Jede neue
Kombination muss auch von der Sprechergemeinschaft akzeptiert werden.
Kurzgeschichtencharakter?
- Halbwegs direkter Einstieg, aber vermittelt über den Erzähler
- Herausstellung eines "Ausrisses aus dem Leben", der die Probleme der Vergangenheit zeigt, auch einen Ausbruchsversuch und dann die Rückkehre in die Vergangenheit auf einer noch schlimmeren
Stufe
- Halboffener Schluss: Es gibt wohl keine Alternativen mehr, allerdings weiß man nicht, ob es auf Dauer so bleibt.
- Spannend ist die Frage, ob es einen erneuten Ausbruch - sicher mit Hilfe von anderen Leuten - geben könnte. Der Mann könnte zum Beispiel zum Arzt müssen. Man denke an die Geschichte "Das
Fenstertheater", wo jemand die Polizei holt, weil jemand sich scheinbar komisch benimmt. Am Ende ist die Voyeurin die "Gelackmeierte" und muss sich wohl etwas schämen und an sich arbeiten. Hier wäre
es andersherum. Hier würde jemand wirklich diesem Mann aus seinem halb selbstverschuldeten Problem heraushelfen.
Kreativer Impuls: Wie könnte es doch noch ein Happy End geben?
Es können einen erneuten Ausbruch aus der Einsamkeit geben, aber sicher nur mit Hilfe von anderen Leuten. Der Mann könnte zum Beispiel zum Arzt müssen. Er bricht bei einem Einkauf zusammen und
lernt im Krankenhaus nette Menschen kennen, die ihm ins normale Leben zurückhelfen.
In gewisser Weise wäre das dann eine Umkehrung der Kurzgeschichte "Das Fenstertheater". Dort holt jemand die Polizei, weil der alte Nachbar sich scheinbar komisch benimmt. Am Ende ist die Voyeurin
die "Gelackmeierte" und muss sich wohl etwas schämen und an sich arbeiten. Hier wäre es andersherum. Hier würde jemand wirklich diesem Mann aus seinem halb selbstverschuldeten Problem
heraushelfen.
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