Zusammenstellung wesentlicher Informationen zum Thema "Idealismus" - auf einer Seite kompakt zusammengestellt.
Endlich Durchblick: Thema „Idealismus“
Er ist voller Idealismus, d.h. er glaubt daran, dass er sich in einem Umfeld bewegt, in dem er Gutes bewirken kann. Zum Beispiel könnte das für junge Lehrer gelten oder auch für Entwicklungshelfer oder Umweltschützer.
Wenn man sich den entsprechenden Wikipedia-Artikel[1] anschaut, taucht dieser Aspekt dort am Schluss auf: „Im alltäglichen Sprachgebrauch kann „Idealismus“ z. B. eine altruistische, selbstlose Haltung bezeichnen.“ Dabei ist „altruistisch“ eigentlich dasselbe wie „selbstlos“ – nur aus dem Blickwinkel des Gegenübers („alter“, lat: der Zweite, der Andere), an den man denkt und um den man sich kümmert.
„Idealismus (abgeleitet von griechisch ἰδέα „Idee“, „Urbild“) bezeichnet in der Philosophie unterschiedliche Strömungen und Einzelpositionen, die „hervorheben, dass die Wirklichkeit in radikaler Weise durch Erkenntnis und Denken bestimmt ist“ bzw. dass Ideen bzw. Ideelles die Fundamente von Wirklichkeit, Wissen und Moral ausmachen.“
Das ist natürlich nicht ganz klar formuliert. Um welche Wirklichkeit handelt es sich? Ganz offensichtlich die, die in unserem Kopf auf der Basis von Sinneseindrücken entsteht. Das ist eigentlich eine biologische Selbstverständlichkeit. Im Rest des Satzes wird dann deutlich, was durch unser Denken bes*timmt wird: „Wissen und Moral“. Letztlich heißt das, dass unser Weltbild durch eine doppelte Schranke muss. Zum einen durch die biologische, dann durch die kulturelle.
Der nächste Satz macht dann deutlich, dass für Vertreter des Idealismus „die physikalische Welt nur als Objekt für das Bewusstsein oder im Bewusstsein existiert oder in sich selbst geistig beschaffen ist.“ Das sind schon wieder drei verschiedene Dinge: „Objekt für das Bewusstsein“ bedeutet, dass die Wirklichkeit weniger wichtig ist als unser Denken darüber. Die Formulierung „im Bewusstsein existiert“ bezieht sich wohl auf die radikale Vorstellung, dass es überhaupt keine Wirklichkeit außerhalb unseres Bewusstseins gibt, also alles uns vom Gehirn vorgespielt wird. Die letzte Variante ist die wirklichkeitsfreundlichste, weil sie zunächst einmal anerkennt, dass es eine Wirklichkeit gibt. Außerdem ist sie selbst eine Art Partner oder Vorbild für unser Bewusstsein.
Der Hinweis „Im ethischen Idealismus wird davon ausgegangen, dass wir durch vernünftige, verlässliche und verbindliche Überlegungen unser Handeln begründen und regeln können und sollen“ zeigt die enge Verbindung von Idealismus und Ethik ganz allgemein – etwa im Sinne der moralischen Forderungen Kants (Kategorischer Imperativ). Auf die individuelle Variante dieses Idealismus waren wir oben schon eingegangen.
Bei Plato handelt es sich neben Aristoteles und Sokrates um einen der drei ganz großen Philosophen der griechischen Antike. Er geht davon aus, dass es für alle Dinge und Handlungen Ur-Modelle bzw. Pläne gibt, die es zu verwirklichen gilt.
Kant geht davon aus, dass wir die Wirklichkeit (das „Ding an sich“) nicht erkennen können, sondern nur ihre Erscheinungen in unserem Bewusstsein wahrnehmen – vermittelt über unsere Sinnesorgane. Wichtig ist, dass unser Bewusstsein eigene Gesetzmäßigkeiten den ankommenden Erscheinungen gewissermaßen überstülpt, z.B. die Vorstellung von Raum und Zeit oder auch den Zusammenhang von Ursache und Wirkung.
Diese beiden Philosophen versuchten die Aufspaltung von Subjekt und Objekt zu überwinden, indem sie davon ausgingen, dass alles Seiende geistig bestimmt ist. „Die geistige Welt der Ideen und die materielle objektive Welt der Fakten und Gegenstände werden zu einer Einheit durch den geschichtlichen Begriff der Vernunft. Der Idealismus hebt dadurch sich selbst in die Realität auf.“ (Wikipedia-Artikel)
Man kann vereinfacht sagen, dass die gesamte Lebenszeit Goethes von Vorstellungen des Idealismus geprägt wurde. Das begann im Sturm und Drang, hatte seinen Höhepunkt in der Klassik und wirkte sich auch noch auf die Romantik aus. Dementsprechend sprach ein Vertreter des Vormärz bzw. des Jungen Deutschlands wie Heinrich Heine nach dem Tode Goethes auch vom „Ende der Kunstperiode“. Danach sollte die Wirklichkeit, bsd. in ihren sozialen Strukturen im Mittelpunkt der Literatur stehen -> Realismus und schließlich Naturalismus.
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Idealismus - 05.06.2018 12:34
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