Leitgedanken und die Intention eines Textes sind zentrale Punkte der Analyse. Wir zeigen hier an Beispielen, wie man beides findet und damit der Aussage von Texten richtig "auf die Spur" kommt.
Leitgedanken und Intention an einem praktischen Beispiel:
Zunächst der Text ohne Markierungen - zum Üben gewissermaßen.
Bitte nach Leitgedanken suchen und dann mal die Intention, die Aussage(n) formulieren!
Weiter unten liefern wir dann unsere Lösung.
Jeder verdient eine zweite Chance - wirklich jeder?
Wohl jeder stimmt heute dem Satz zu, dass man eine zweite Chance bekommen sollte. Schwieriger wird es, wenn man sich Situationen vorstellt, in denen dieser Satz angewendet werden soll. Fangen wir mit einem berühmten Fall an, bei dem eine Kassiererin fristlos entlassen wurde, die Flaschen-pfandbons an sich genommen hatte, die Kunden liegengelassen hatten. Mehrere Gerichte bestätig-ten die Entlassung zunächst, weil dadurch angeblich das Vertrauen zwischen der Firma und der Angestellten irreparabel zerstört worden sei. Erst das höchste deutsche Arbeitsgericht entschied anders und gab damit der Angestellten eine zweite Chance.
Schwieriger wird es schon, wenn jemand zu Recht eine Gefängnisstrafe bekommen hat und nach ihrer “Verbüßung” (übrigens ein interessantes deutsches Wort) wieder arbeiten möchte. Hier muss man wohl unterscheiden, ob jemand einen Kassierer einstellen kann, der schon mal Geld unter-schlagen hat. Anders sieht es sicher aus, wenn jemand gegenüber dem Verführer seiner Freundin handgreiflich geworden ist und ernsthaft erklärt, daraus gelernt zu haben.
Was aber ist mit den vielen kleinen Fällen, die alltäglich passieren. Da rutscht jemandem eine Be-leidigung heraus - und er entschuldigt sich gleich. Oder aber jemand sagt seine Meinung - und an-dere weisen ihn darauf hin, dass das als ausländerfeindlich oder als unmenschlich verstanden wer-den konnte. Darf so jemand sich wenigstens erklären und im Idealfall einsehen, dass er vorschnell geurteilt oder nicht an alles gedacht hat, was dazu gehört?
Wir haben genug echte Bösewichte in der Welt - sollten wir da nicht froh sein über jeden, der auf Kritik hört oder etwas sogar selbst einsieht?
Unsere Lösung:
Die rot markierten Stellen sind Leitgedanken.
Unten kommt dann die Intention.
Jeder verdient eine zweite Chance - wirklich jeder?
Wohl jeder stimmt heute dem Satz zu, dass man eine zweite Chance bekommen sollte. Schwieriger wird es, wenn man sich Situationen vorstellt, in denen dieser Satz angewendet werden soll. Fangen wir mit einem berühmten Fall an, bei dem eine Kassiererin fristlos entlassen wurde, die Flaschenpfandbons an sich genommen hatte, die Kunden liegengelassen hatten. Mehrere Gerichte bestätigten die Entlassung zunächst, weil dadurch angeblich das Vertrauen zwischen der Firma und der Angestellten irreparabel zerstört worden sei. Erst das höchste deutsche Arbeitsgericht entschied anders und gab damit der Angestellten eine zweite Chance.
Schwieriger wird es schon, wenn jemand zu Recht eine Gefängnisstrafe bekommen hat und nach ihrer “Verbüßung” (übrigens ein interessantes deutsches Wort) wieder arbeiten möchte. Hier muss man wohl unterscheiden, ob jemand einen Kassierer einstellen kann, der schon mal Geld unterschlagen hat. Anders sieht es sicher aus, wenn jemand gegenüber dem Verführer seiner Freundin handgreiflich geworden ist und ernsthaft erklärt, daraus gelernt zu haben.
Was aber ist mit den vielen kleinen Fällen, die alltäglich passieren. Da rutscht jemandem eine Beleidigung heraus - und er entschuldigt sich gleich. Oder aber jemand sagt seine Meinung - und andere weisen ihn darauf hin, dass das als ausländerfeindlich oder als unmenschlich verstanden werden konnte. Darf so jemand sich wenigstens erklären und im Idealfall einsehen, dass er vorschnell geurteilt oder nicht an alles gedacht hat, was dazu gehört?
Wir haben genug echte Bösewichte in der Welt - sollten wir da nicht froh sein über jeden, der auf Kritik hört oder etwas sogar selbst einsieht?
Leitgedanken:
Intention:
Der Text will deutlich machen, wie wichtig es ist, die Idee der zweiten Chance auch auf die vielen kleinen Fehler und Probleme in der Alltagskommunikation zu übertragen.