Reportagen - wunderbare Texte, die Informationen mit Unterhaltung verbinden. Wie genau sieht das aus? Wie kann man selbst eine Reportage schreiben? Das klären wir hier.
Zunächst gehen wir auf den zweiten Punkt ein - weiter unten gibt es die Infos auch als Lückentext bzw. Arbeitsblatt.
Was sind die Kennzeichen einer Reportage?:
Dieb schläft am Tatort ein Paderborn. Ein offensichtlich übermüdeter Einbrecher ist am Tatort in einer Paderborner Schule eingenickt und erst am Morgen unsanft von der Putzfrau aus dem Schlaf gerissen worden. Mit einem Satz sei er vom Sofa im Schulcafé aufgesprungen und geflüchtet, teilte die Polizei gestern mit. In der Nacht war der Mann in das Café eingebrochen, hatte Kleingeld gestohlen und sich im Ofen Pommes frites gemacht. Die Flucht war schnell zu Ende, als der ehemalige Schüler direkt dem Hausmeister in die Arme lief. |
Vorarbeit: Kläre kurz, was eine Reportage ist und worauf man achten muss:
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1. Überschrift/Unterüberschrift |
Abendstund hat Blei im Mund - Dieb schläft am Tatort ein |
2. Direkter Einstieg: |
Das hatte sich Harry S. (Name von der Redaktion geändert) wohl ganz anders vorgestellt. Jedenfalls war er sehr erstaunt, als er am frühen Morgen von zwei Polizisten unsanft geweckt wurde: „Ich brauche dringend Geld – und da ich meine Schule noch gut kenne und manchmal Fenster offen gelassen werden, habe ich mir das Café ausgesucht.“ |
3. Übergang zum sachlichen Rahmen und Aspekt 1 |
Tatsächlich ist es an der Paderborner Liudger-Schule wohl ein Problem, das Haus abends komplett dicht zu kriegen: „Leider sind wir völlig überlastet und kommen nicht immer dazu, abends noch einmal durch alle Räume zu gehen“, so die Klage des kurz vor der Rente stehenden Hausmeisters Willi S., dem man ansieht, dass er viel zu tun hat. „Die Stadt muss sparen und tut das leider ganz gerne auch bei den Schulen“, pflichtet die Direktorin, Karoline W. ihrem Hausmeister bei. |
4. Aspekt 2 |
Wenig Verständnis hat sie aber für Harry S: „Also, das hätte ich nie gedacht, dass uns ein ehemaliger Schüler zu beklauen versucht – vor allem, wo er doch damals im Café mitgeholfen hat.“ Das wiederum will der junge Mann, der immer noch nicht ganz wach ist, nicht auf sich sitzen lassen: „Na, mal langsam, so schön und harmonisch war das damals auch nicht – immer arbeiten und nur ein Brötchen mitnehmen dürfen.“ |
5. Aspekt 3 |
Bleibt die Frage, was nun mit dem jungen Mann geschieht, der nach langem vergeblichem Rumsuchen nur ein bisschen Kleingeld gefunden hatte und dann auf die Idee gekommen war, sich im Ofen Pommes frites warm zu machen: „Ich hatte einfach Hunger – und wer will schon kalte Pommes essen.“ Das hatte ihn dann aber so ermüdet, dass er schließlich auf dem Sofa eingeschlafen war. |
6. Aspekt 4 |
Simone B., seit Jahren Putzfrau an der Paderborner Schule, kennt Harry S. nicht: „Ich war so was von erschrocken, als ich morgens früh in die Schule zum Putzen kam. Erst dachte ich, dass eine Decke vergessen worden war, aber als die sich bewegte, habe ich doch mal nachgesehen.“ Sie hatte sich dann aber als sehr resolute Angestellte erwiesen und den Übeltäter so lange festgehalten, bis die Polizei eingetroffen war. |
7. Ausblick |
Wenn Harry S. Glück hat, dann kann er das Ganze wieder gut machen, indem er bei der Übermittagsbetreuung hilft. Seine knappe Antwort auf diesen Vorschlag seiner ehemaligen Schulleiterin: „Was Besseres kann mir gar nicht passieren. Vielleicht gibt es ja jetzt immer zwei Brötchen oder eine Pommes gratis.“ |