Die Facharbeit ist für viele Schüler die erste große Herausforderung, bei der sie über die Grenzen der Schule hinausblicken.
Immerhin geht es darum, mal ein bisschen Wissenschaft auszuprobieren.
Dabei tauchen verständlicherweise viele Schwierigkeiten auf - wir wollen dabei helfen und nutzen einen früheren Onlinekurs, um Tipps und Hilfen zu geben. Einfach mal ausprobieren.
Im Folgenden ein kleiner Auszug aus dem Download. Mehr gibt es unten.
Bevor wir zur Frage kommen, wie man eine Facharbeit schreibt, sollte zunächst einmal geklärt werden, was das überhaupt ist. Dabei sollte man sich von unterschiedlichen Begriffen nicht verwirren lassen, solch eine Arbeit kann auch Semesterfacharbeit oder einfach Semesterarbeit oder Hausarbeit heißen, immer ist im Prinzip das Gleiche oder Ähnliches gemeint, wie wir gleich sehen werden.
Eine Facharbeit ist etwas für die meisten Schüler sehr Ungewohntes, da gebt es nämlich um die weitestgehend selbständige Erarbeitung und Darstellung eines Themas in Form einer Ausarbeitung, die in der Regel ca. 6 bis 10 Seiten umfasst.
An dieser ersten vorläufigen Beschreibung wird auch schon deutlich, wo das Problem liegt: Was Schüler im Laufe der
Jahre im Schulbetrieb immer besser beherrschen, das sind Klassenarbeiten/Klausuren und Tests, was für sie aber ganz ungewohnt ist, das ist die Vorstellung, längere
Zeit selbständig an einer Arbeit zu sitzen, die dann hinterher wie eine Klassenarbeit/Klausur bewertet wird.
Zunächst einmal scheint das der Traum aller Schüler zu sein: Man braucht nicht mühsam Mogelzettel zu erstellen und auf möglichst neue Art
und Weise zu verstecken, nein, man darf alles benutzen, was einem an Hilfen in die Quere kommt. Genau da liegt aber auch schon das Problem:
Wo findet man die richtige Hilfe, meistens: das richtige Buch? Wie geht man damit um, ohne es abzuschreiben? Wie bekommt man die vielen Informationen
und Gedanken so auf die Reihe, dass daraus schließlich ein neuer und möglichst guter Text entsteht.
Diejenigen Schüler, die schon mindestens einmal ein Referat gehalten haben, werden bald merken, dass sie im Vorteil sind – denn Facharbeiten haben ziemlich viel gemeinsam mit Referaten: Zumindest, was die Erarbeitung angeht. Was anders bei einer Facharbeit ist, das ist das sorgfältige Ausformulieren der eigenen Erkenntnisse und Ergebnisse, in diesem Punkt ist die Facharbeit wieder einer Klausur näher. Was weitgehend entfällt bei einer Facharbeit, das sind die Überlegungen zum Vortrag und zu den unterstützenden Medien, die einem Referat erst die richtige Wirkungskraft geben. Ein wichtiger Punkt, der Referat und Facharbeit gemeinsam ist, ist auch der der Selbständigkeit der Erarbeitung, der Zeitplanung, evtl. Auch der sinnvollen Absprache mit dem zuständigen Fachlehrer.
Eine Facharbeit ist in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes: Das beginnt schon damit, dass man sich auch als gut vorbereiteter Schüler in der Regel auf etwas völlig Neues und Unbekanntes einlässt, wie später auch als Student oder Doktorand – in einem ersten Schritt geht es also darum, fremdes Gelände zu erkunden, um die Aufgabe überhaupt zu begreifen.
Spezielle Tipps:
Globale Fußnote für allgemeine Informationen
Ein großer Unterschied zwischen Facharbeiten von Schülern und Seminararbeiten von Studenten besteht in den Voraussetzungen: Studenten haben verständlicherweise bereits eine ganze Menge in ihrem Fach gelernt, bevor sie an eine spezielle Arbeit gehen.
Bei Schülern ist das anders: Sie müssen sich meistens erst mal in die Thematik einarbeiten. Also sind sie ganz schnell dabei, fremdes Wissen einzuarbeiten, während Studenten auf allgemeines Wissen zurückgreifen können, das sie selbst schon im Kopf haben.
Hier empiehlt sich die Verwendung von "Globalfußnoten". Man könnte auch sagen "Allgemeinwissen-Fußnoten".
Nehmen wir mal an, man schreibt eine Facharbeit über den Umgang mit Kriegerdenkmälern in der eigenen Heimatstadt.
Dann braucht man etwa Infos zum deutsch-französischen Krieg 1870/1871 und die mit ihm verbundene Kriegsbegeisterung in Deutschland.
Dann greift man auf eine allgemeine Darstellung in einem Lexikon (natürlich ist Wikipedia auch eine Quelle der Allgemeinbildung) oder auf ein Handbuch und fasst die für die eigene Arbeit wichtigen Passagen einfach in eigenen Worten zusammen.
Statt die Herkunft jedes einzelnen Satzes zu belegen (man kann ja auch zwei Allgemein-Info-Quellen verwenden), erstellt man eine Fußnote gleich am Anfang des Kapitels und verweist dort auf die Infoquellen, die man verwendet hat.
Etwa so:
Kapitelüberschrift:
Die Bedeutung des Sieges über Frankreich 1871 für das deutsche Nationalbewusstsein.
Fußnote:
Für die allgemeinen Informationen zu diesem Thema habe ich vor allem genutzt:
Wenn man dann zu speziellen Fragen kommt, verwendet man ja viele verschiedene Informationsquellen. Die erscheinen im Literaturverzeichnis, bekommen dort eine Abkürzung und erscheinen dann in den Fußnoten mit der Abkürzung und der genauen Angabe der Seite.
Bloch
u.a.: Bloch Pfister, Alexandra / Michael, Bieber /Goldemann, Sabeth
Kittel, Sabine
(Verfasser)Kriegerdenkmäler in der Friedensstadt : Münsteraner Erinnerungsorte? Münster 2018
So sähe das im Literaturverzeichnis aus.
Die Anmerkung kann sich dann beschränken auf:
Bloch u.a., S. 47
Wie lernt man das "wissenschaftliche" Schreiben?
Bei Fragen oder Anregungen einfach das Kontaktformular nutzen:
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Bitte daran denken, wir können sicher nicht jedem helfen, aber wir bemühen uns wenigstens um eine "sinnvolle" Rückmeldung.
Und wenn wir eine Chance sehen, dass wir bei der Gelegenheit auch selbst was lernen können, sind wir auch gerne bereit, ein Stück "des Weges mitzugehen".