Im Folgenden zeigen wir mal, wie wir vorgehen - und zwar am Beispiel des Gedichtes "Weltende" von Else Lasker-Schüler.
Wir haben eine grafische Variante gewählt, wie man es auch im Rahmen einer Klausur machen würde.
Zunächst präsentieren wir eine jpg-Variante, dann eine herunterladbare PDF-Fassung.
Kleiner Nachtrag: Ein moderner Beitrag zum Thema
Von dem österreichischen Liedermacher Rainhard Fendrich gibt es eine Song-Variante, die einen Gegen-Akzent setzt.
Besonders der Schluss ist sehr ansprechend.
Noch eine Anregung dazu:
Interessant könnte es sein, mal zu versuchen, die Grundidee des Fendrich-Songs aufzunehmen, aber im Stil des Expressionismus zu gestalten - etwa als lachender Protest gegen Vergänglichkeit und Tod.
Den Songtext findet man zum Beispiel hier:
http://www.songtexte.com/songtext/rainhard-fendrich/es-ist-ein-lachen-auf-der-welt-63dcfa17.html
Anmerkungen zum Hinweis auf den "lieben" Gott im Gedicht:
Else Lasker-Schüler
Gebet
Ich suche allerlanden eine Stadt,
Die einen Engel vor der Pforte hat.
Ich trage seinen großen Flügel
Gebrochen schwer am Schulterblatt
Und in der Stirne seinen Stern als Siegel.
Deutlich wird hier die Verbindung von Zugehörigkeit "Ich trage ..." und Suche.
Und wandle immer in die Nacht ...
Ich habe Liebe in die Welt gebracht, -
Dass blau zu blühen jedes Herz vermag,
Und hab ein Leben müde mich gewacht,
In Gott gehüllt den dunklen Atemschlag.
Interessant hier das Selbstverständnis als jemand, der stellvertretend für Gott oder zumindest in seinem Sinne gehandelt hat. Es ist aber auch eine gewisse Resignation spürbar - zumindest aber Müdigkeit.
O Gott, schließ um mich deinen Mantel fest;
Ich weiß, ich bin im Kugelglas der Rest,
Und wenn der letzte Mensch die Welt vergießt,
Du mich nicht wieder aus der Allmacht lässt
Und sich ein neuer Erdball um mich schließt.
Der Schluss des Gedichtes ist geprägt von einem sehr persönlichen Glaubne an Gott, verbunden mit Hoffnung auf transzendente Geborgenheite, dazu kommt aber auch ein Gefühl, das dem in "Weltende" sehr nahe ist, allerdings eben in positiver Geborgenheit, nicht nur in einer kurzen, letztlich hoffnungslosen.
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