Das Gedicht von Lichtenstein "Die Stadt" kann man gut mit Hofmannsthals "Siehst du die Stadt?" vergleichen, weil Himmel und Gott zwar noch eine Rolle spielen, aber keine positive mehr.
Wir zeigen, wie sich hier eine expressionistische Haltung ausbreitet.
Alfred Lichtenstein
Die Stadt
01; Ein weißer Vogel ist der große Himmel.
02: Hart unter ihn geduckt stiert eine Stadt.
03: Die Häuser sind halbtote alte Leute.
04: Griesgrämig glotzt ein dünner Droschkenschimmel.
05: Und Winde, magre Hunde, rennen matt.
06: An scharfen Ecken quietschen ihre Häute.
07: In einer Straße stöhnt ein Irrer: Du, ach, du –
08: Wenn ich dich endlich, o Geliebte, fände...
09: Ein Haufen um ihn staunt und grinst voll Spott.
10: Drei kleine Menschen spielen Blindekuh –
11: Auf alles legt die grauen Puderhände
12: Der Nachmittag, ein sanft verweinter Gott.
Erste Beobachtungen und Anmerkungen:
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