René Schickele hat mit seinem Gedicht "Großstadtvolk" einen interessanten Fall geliefert, bei dem er mit seinem Gedicht auf das eines anderen, in diesem Fall Richard Dehmels, antwortet. Es geht um die des Umgangs mit der Industriewelt.
Schickele, René
Großstadtvolk
01: Ja, die Großstadt macht klein . . .
02: O, lasst euch rühren, Ihr Tausende . . .
03: Geht doch hinaus und seht die Bäume wachsen:
04: Sie wurzeln fest und lassen sich züchten.
05: Und jeder bäumt sich anders zum Licht.
06: Ihr freilich, ihr habt Füße und Fäuste,
07: Euch braucht kein Forstmann erst Raum zu schaffen,
08: Ihr steht und schafft Euch Zuchthausmauern -
09: So geht doch, schafft Euch Land! Land! Rührt euch!
10: Vorwärts! Rückt aus! .
11: Richard Dehmel
12: Predikt ans Großstadtvolk
13: Nein, hier sollt Ihr bleiben!
14: in diesen gedrückten Maien, in glanzlosen Oktobern.
15: Hier sollt Ihr bleiben, weil es die Stadt ist,
16: wo die begehrenswerten Feste gefeiert werden
17: der Macht und die blass machenden Edikte erlassen werden
18; der Macht, die wie Maschinen — ob wir wollen oder nicht — uns treiben.
19; Weil von hier die bewaffneten Züge hinausgeworfen werden
20: auf mordglänzenden Schienen,
21: die alle Tage wieder
22: das Land erobern.
23: Weil hier die Quelle des Willens ist,
24: aufschäumend in Wogen, die Millionen Nacken drücken,
25: Quelle, die im Takte der Millionen Rücken,
26: im Hin und Her der Millionen Glieder
27: bis an die fernsten Küsten brandet —
28: Hier sollt Ihr bleiben!
29: in diesen bedrückten Maien, in glanzlosen Oktobern.
30: Niemand soll Euch vertreiben!
31: Ihr werdet mit der Stadt die Erde Euch erobern.
Beobachtungen und Anmerkungen zu dem Gedicht und unserem Schaubild:
#441347001267# - Seitenzugriffe ab Aktualisierungsdatum